Prato della Valle in Padua: Autor AnatolyPm (bearbeitet)
Prato della Valle in Padua: Autor AnatolyPm (bearbeitet)

Die Wurzeln des heutigen Paduas reichen 3000 Jahre zurück. Patavium, der Legende nach eine Gründung des trojanischen Helden Antenores, entstand im 10. Jh. vor Christus als einfaches Fischerdorf. Im 3. Jh. v. Chr., zur Zeit des großen gallischen Krieges, begannen auch die Verbindungen der Veneter mit den Römern. Die wechselvolle Geschichte Paduas hat zahlreiche Baudenkmäler hinterlassen: die Ruine der Arena datiert aus der römischen Zeit. Der Prato Della Valle (den zweitgrößten Platz Europas), während römischer Herrschaft ein großer Theaterplatz, dient seit dem Mittelalter als Ort für Märkte und volkstümliche Veranstaltungen. Padua besitzt auch andere wunderschöne Plätze wie die Piazza della Frutta e delle Erbe, die Piazza dei Signori. Zum Grab des Heiligen Antonius in der Basilika des Heiligen Antonius pilgern Wallfahrer aus allen Kontinenten.

Der Palazzo della Ragione entstand zischen 1213-19 und ist seit dem Mittelalter als Sitz des Gerichtshofes und des Marktes der Mittelpunkt des städtischen Lebens. Westlich von Padua liegen die Euganeischen Hügel, deren Dörfer schon seit der Antike für ihre Thermalquellen bekannt sind.

Dieses Euganeische Thermalbecken besteht aus den Kurorten Abano, Montegrotto, Galzignano und Battaglia. Es erstreckt sich in einer lieblichen grünen Ebene nordöstlich der Euganeischen Hügel. In den vier Kurorten gibt es heute über 170 Thermalhotels, von denen jedes einzelne mit eigenen Thermalschwimmbädern und Kurabteilungen ausgestattet ist. Padua ist heute die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Veneto am Rande der Poebene, 90 Km vom Gardasee und 30 km von Venedig entfernt. Mit 210 Tausend Einwohnern, zählt sie zu den schönsten Städten Italiens. Das ganze Jahr über werden Konzerte, Theateraufführungen und Folklore angeboten.

Viele Museen und Sehenswürdigkeiten vermitteln dem Besucher die wechselvolle Geschichte der Stadt Padua wie zum Beispiel: die Basilika von Santa Giustina, der Dom mit der Taufkapelle aus dem XII. Jahrhundert, die ganz mit Fresken von Giusto de' Menabuoi ausgestattet ist. Ein auf der Welt einzigartiges Meisterwerk ist die Capella degli Scrovegni, mit dem Innenraum, der von Giotto zwischen 1303 und 1305 ganz mit Fresken ausgemalt wurde.

Die Universität Padua (gegründet im 1222) ist die zweitälteste Universität Italiens und eine der ältesten und angesehensten in Europa. Sie ist von über 60 Tausend Studenten aus Italien und anderen Ländern der ganzen Welt besucht. Gelehrt werden die Fächer Landwirtschaft, Jura, Pharmazie, Ingenieurswesen, Politik, Philosophie, Tiermedizin und Wirtschaftswissenschaften.

Im 1405 verlor Padua ihre Selbstständigkeit und wurde ein Teil der Republik Venedig. Im Schutz dieser Weltmacht konnte sich auch die Universität entfalten. Diese Freiheit der Wissenschaft ermöglichte bahnbrechende Forschungsergebnisse und lockte führende Köpfe auch von jenseits der Alpen an. Ende des 16. Jahrhunderts konnte Galileo Galilei (Foto rechts) als Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik achtzehn Jahre lang unbehelligt seinen Forschungen nachgehen, er entwickelte ein Fernrohr und das Mikroskop. Seine Erkenntnis, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums darstellt, brachte das damalige Weltbild ins Wanken.

Im heute noch erhaltenen anatomischen Theater aus dem 16. Jahrhundert sind die Sitzreihen in mehreren Etagen so übereinander angeordnet, dass möglichst viele Studenten zuschauen konnten. Über die Jahrhunderte trug die Universität zur Emanzipation der Wissenschaften bei und blieb ein Zentrum für humanistisches, weltoffenes Gedankengut. Nachdem Napoleon 1813 den Untergang Venedigs besiegelte, engagierten sich Professoren und Studenten für die Einheit Italiens und die Loslösung vom österreichischen Kaiserreich. Zum Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Studenten wurde damals das berühmte Caffè Pedrocchi (Foto links) direkt bei der Universität.

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